Motorsportfans lieben Regenrennen, weil sie Bühne für das Unerwartete sind und sich die ansonsten wie in Stein gemeißelten Kräfteverhältnisse gerne einmal verschieben. Genau dieses wurde dem Zuschauer beim komplett regnerischen Donnerstagsrennen der Liga C in Sugo geboten.

Qualifying-Ergebnis lässt Überraschung bereits erahnen

Was im Qualifying kommen sollte, war regelmäßigen Beobachtern der Liga C eigentlich klar. Nach sage und schreibe sechs Pole Positions in Folge für Philipp Webb schien kein Weg an Pole Nummer sieben vorbei zu führen. Um so größer war die Überraschung, als am Ende der 35 Minuten ein Fahrer ganz oben auf der Zeitenliste stand, dem diese Saison noch nicht einmal der Sprung auf das Podest gelungen war. Insofern kann man bei der Pole von Jonas Schneider in seinem R8 durchaus von einer kleinen Sensation sprechen, zumal er mit dieser dem Zweitplatzierten Webb fast eine halbe Sekunde aufbrummte.

Schneider münzt Pole in Sieg um

Nach der Überraschungspole gab es erste Vermutungen, dass es  vielleicht die günstigeren Streckenbedingungen waren, die Schneider ganz nach vorne katapultiert hatten. Doch bereits in der Anfangsphase des Rennens wurde dann schnell deutlich, dass es sich im Qualifying nicht um ein Zufallsprodukt gehandelt hatte. Jonas Schneider konnte sich Stück für Stück von Webb absetzen und feierte nach einer dreiviertel Stunde Rennzeit seinen allerersten Sieg in seinem 17. Rennen bei SSR. Weder Webb auf zwei, noch Rolf Doll auf P3 konnten dem Audi-Fahrer von JP-Racing diesen Erfolg streitig machen.

Stärkerer Regen verschiebt Kräfteverhältnis im zweiten Rennen

Bei noch schlechteren Wetterbedingungen nahmen die Fahrer das zweite Sprintrennen in Angriff. Dabei konnten die vorderen Startpositionen den Vorteil der umgekehrten Startreihenfolge im Rennverlauf nicht behaupten. Gleichzeitig gelang von den Podiumsplatzierten des ersten Sprints nur Rolf Doll im Porsche mit P3 der erneute Sprung auf das Podest. Schneider konnte sich nur noch bis auf Platz 4 nach vorne arbeiten, Webb ging mit P7 bei stärkerem Regen sogar völlig baden. Die Protagonisten des zweiten Sprintrennens waren stattdessen Frank Paulsen und Hendrik Augustin, die sich bis zum Schluss ein packendes Duell mit beinharten Rad-an-Rad-Zweikämpfen um den Sieg lieferten. Nach unermüdlichen Attacken setzte Augustin in der letzten Runde in der Horseback-Kurve einen letzten verzweifelten Versuch auf der Außenbahn, lenkte dabei aber einen kleinen Moment zu früh ein und drehte sich nach einer Berührung mit Paulsen, der das Rennen mit diesem finalen Verteidigungsmanöver letztlich verdient gewann. Augustin konnte trotz des Drehers noch Platz 2 ins Ziel retten, da der Vorsprung auf den Drittplatzierten Doll ausreichend groß war.

Spannender Abstiegskampf zum Saisonfinale

Während die Aufsteiger mit SRT#2 (Webb & Drees) und Yellowbird Motorsport (Paulsen, Wolf & Singvogl) bereits feststehen, bleibt es im Tabellenkeller weiter spannend. Für das R.S. Racing Team (Augustin, Korte & Bayer) sind die Chancen auf einen Verbleib in Liga C nur noch theoretischer Natur. Zwischen Glorious Racing GT3 (Eichhorn, Jericho & Becker), SRT#2 (Messmer & Ruf) und Team Revolution (Janke & Slow) allerdings liegen gerade einmal 17 Punkte. Folglich fällt die Entscheidung erst in knapp zwei Wochen beim Saisonfinale auf der Nordschleife. (LAZ)

SSR PR-Management